Amerika - Auswanderungsschicksal im 19. Jahrhundert

Geliebtes Kind - komm doch nach Amerika!

Auswandererschicksal 1887

Auswanderung USA Historie

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Ein finsterer Wald voller Teufel

Betrogen und verraten von seinem eigenen Schwiegervater, arbeits- und ehrlos musste er sich ohne seine kleine Tochter Emilie nach Amerika durchschlagen. Hermann Schneider hat keinen leichten Anfang, als er aus seinem geliebten Siegerland auswandern muss.

„Die Wege sind im Urwald nur daran zu erkennen, daß hier die Bäume und das furchtbar dichte Unterholz etwas ausgehauen sind. Zirka 6 Meilen war ich nun durch tiefen Schnee durchgestrumpft und mir kein menschliches Wesen mehr begegnet, noch irgend etwas gehört, als ich auf einmal an einen Kreuzweg komme und wußte da wirklich nicht, ob rechts oder links ich gehen sollte. Die ganze Welt glaubt doch nur an einen Teufel, ich habe aber hier drei gesehen. Auf einmal erscheint ein ganz verdächtig schwarzer Mann vor mir. Ich redete denselben auf englisch an und fragte nach dem richtigen Wege zu dem Camp, wo ich hinwollte und dieser Schwarze zeigte mir den richtigen Weg, denn er hatte mich auf englisch verstanden. Vielleicht wieder einige Meilen marschiert, begegneten mir wieder zwei solcher Schwarzen!“
Diese erste Begegnung mit Wisconsin-Indianern bleibt nicht das einzige Abenteuer auf seiner Reise.

Hermann muss sich als Holzfäller und Hausierer verdingen, bevor er schließlich eine Festanstellung als Reporter bekommt. Als Holzfäller sammelt er seine erste Erfahrung mit der multikulturellen Bevölkerung: „Die ganze Gesellschaft nun bestand aus cirka 2/3 Norwegern, 1/3 Iren, mir und noch zwei anderen Deutschen (von letzteren war einer aus Osterreichs Böhmen, der andere aus Russisch-Polen). Nicht wahr, eine schöne Gesellschaft? Diese Burschen nun waren mehrentheils im Alter von 18 bis 28 Jahren und dazu ein furchtbar rauhes ungebildetes und jeden Anstand entbehrendes Volk.“ Hier erlebt er auch die Grausamkeit des Lebens in der eiskalten Wildnis, in der den Menschen schon mal die Gliedmaßen abfrieren…

Als Reporter ist Hermann schließlich so viel auf Reisen, dass er die Familie, die er endlich gefunden hat, sehr selten sieht. Aber in all den Jahren hört er nicht auf, an seine Familie zu Hause zu denken, sich für seine Heimat zu interessieren und vor allem zu hoffen, dass er Emilie endlich wiedersieht. Die zahlreichen Briefe, der er immer wieder schickt, sind ein einmaliges Zeugnis eines Lebens, das abenteuerlicher kaum sein könnte.


Zu den Herausgeberinnen
Ilka Irle,
Jahrgang 1966, stammt aus dem Siegerland und hat nach ihrer Ausbildung zur Übersetzerin Anglistik, Kunstgeschichte und Angewandte Sprachwissenschaften studiert. Seitdem ist sie als Lehrerin und Autorin tätig. Sie hat eine erwachsene Tochter. Ihre Interessen gelten Sprachen, Kunst, Kulturen und der Literatur, am liebsten Fantasy. Ihre Leidenschaft: Reisen, andere Kulturen kennenlernen, Bewegung und die Natur in ihren vielfältigen Facetten ....

Roselieb Prehn-Irle, geboren 1943 im Siegerland, studierte nach ihrem Abitur Architektur in Braunschweig und Karlsruhe. Dann ließ sie sich mit ihrem Mann in der Pfalz nieder, gründete u.a. den Landfrauenverein, engagierte sich m Gemeinderat und arbeitete als Regierungsbaumeisterin im Karlsruher Rathaus. Ihre Hobbies sind Malen, Töpfern, Lesen und Gärtnern.

Ilka Irle, Roselieb Prehn-Irle
»Geliebtes Kind - komm doch nach Amerika!«

Auswandererschicksal 1887
interconnections, s/w Fotos, ISBN 978-3-86040-209-2, Ca. 144 Seiten, € 15,90

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